In einem kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) ist jede Entscheidung entscheidend. Ob du ein neues Produkt einführst, Personal einstellst oder deine Prozesse digitalisierst – dein Unternehmen steht und fällt mit der Qualität deiner Entscheidungen.
Aber wie trifft man diese Entscheidungen strukturiert, zügig und gleichzeitig durchdacht? Hier kommt die IPERKA-Methode ins Spiel. Sie bietet dir einen klaren, praxisnahen Fahrplan durch sechs Phasen – von der Informationsbeschaffung bis zur Auswertung. Ideal für KMU, die ihre Entscheidungen professionalisieren wollen, ohne sich in Komplexität zu verlieren.
Warum strukturierte Entscheidungen im KMU so wichtig sind
Als KMU hast du meist nicht die Ressourcen eines Grosskonzerns: Zeit ist knapp, Budgets sind eng und das Team ist oft klein, aber vielseitig. Umso wichtiger ist es, die richtigen Entscheidungen schnell und fundiert zu treffen.
Denn Fehler kosten nicht nur Geld, sondern auch Energie und Motivation. Gleichzeitig musst du flexibel bleiben, dich an neue Marktbedingungen anpassen und dein Team dabei mitnehmen.
Typische Herausforderungen:
- Schnelles Handeln vs. nachhaltige Planung – Der Druck, sofort zu reagieren, steht oft im Widerspruch zur gründlichen Analyse.
- Datenflut – Welche Kennzahlen sind wirklich relevant? Was ist nur Lärm?
- Ressourcenknappheit – Jeder Fehler hat Folgen. Du kannst es dir schlicht nicht leisten, falsch abzubiegen.
- Team und Kunden im Blick behalten – Entscheidungen wirken sich oft direkt auf dein Umfeld aus.
Die IPERKA-Methode schafft einen verlässlichen Rahmen, um diese Spannungsfelder aufzulösen. Sie ist einfach, systematisch und flexibel genug, um sich in deinem KMU-Alltag bewähren zu können.
Was ist die IPERKA-Methode?
IPERKA steht für sechs aufeinanderfolgende Schritte:
- Informieren
- Planen
- Entscheiden
- Realisieren / Ausführen
- Kontrollieren
- Auswerten
Die Methode stammt ursprünglich aus der Berufsbildung, bewährt sich aber längst in unternehmerischen Kontexten. Der Vorteil: Jeder Schritt baut auf dem vorherigen auf. Du vermeidest blinde Flecken und entwickelst mit jeder Projektiteration deine Entscheidungsqualität weiter.
1. Informieren: Wissen ist die beste Grundlage
Viele Entscheidungen scheitern, weil sie auf Vermutungen statt auf Fakten basieren. Die Phase «Informieren» hilft dir, genau das zu vermeiden. Recherchiere gezielt, anstatt dich zu verzetteln.
So geht’s:
- Formuliere eine präzise Fragestellung. Beispiel: «Wie gross ist das Marktpotenzial für Produkt X in Region Y?»
- Ziehe verschiedene Quellen heran: eigene Verkaufszahlen, Feedback deiner Kundschaft, Studien, Marktberichte.
- Nutze digitale Tools wie Google Forms, Umfragen oder Branchenportale.
- Fasse die wichtigsten Erkenntnisse auf einer Seite zusammen – inklusive offener Fragen und Unsicherheiten.
Praxis-Tipp: Begrenze diese Phase zeitlich. Zwei Tage Recherche reichen oft aus. So vermeidest du, in der Analyse stecken zu bleiben.
2. Planen: Vom Ziel zur Struktur
Du hast die Fakten – jetzt musst du daraus eine umsetzbare Strategie entwickeln.
Elemente guter Planung:
- Definiere das Ziel klar und messbar (z. B. «+20 % Umsatz bis Jahresende»).
- Lege den Projektumfang fest: Was ist Teil des Projekts, was nicht?
- Ordne Ressourcen zu: Budget, Teammitglieder, Zeitrahmen.
- Entwickle Meilensteine und einen realistischen Zeitplan.
- Plane Alternativen für den Notfall (z. B. wenn Lieferanten ausfallen).
Tools:
- RACI-Matrix für Rollenverteilung
- Asana oder Trello für Aufgabenpläne
- Szenarien-Planung (Best Case, Normalfall, Worst Case)
- Risikoregister mit Eintrittswahrscheinlichkeit und Gegenmassnahmen
Büro 365 eignet sich ideal, um all das zu vereinen: Angebote kalkulieren, Ressourcen tracken, Szenarien vergleichen – alles in einer Plattform.
3. Entscheiden: Fokus auf das Wesentliche
Du hast die Optionen übersichtlich aufbereitet – nun gilt es, die beste Wahl zu treffen.
Bewährte Methoden:
- Entscheidungsmatrix mit Gewichtung: Was bringt den höchsten Nutzen bei geringstem Risiko?
- Entscheidungbaum zur Visualisierung von Folgen
- Pro-/Contra-Listen (beschränkt auf wenige Kernkriterien)
Häufige Stolperfallen:
- Entscheidungsblockade durch zu viele Daten
- Gruppendenken: Lass bewusst Gegenmeinungen zu
- Selbstüberschätzung: Hol dir einen externen Blick
Extra-Tipp: Excel oder Google Sheets reichen völlig aus. Du brauchst keine teure Software.
4. Realisieren: Ideen werden zu Taten
Strategie ist gut – Umsetzung ist besser. Nun wird gearbeitet.
Erfolgsfaktoren in der Umsetzungsphase:
- Klare Kick-off-Besprechung mit Teamrollen und Zeitplan
- Wöchentliche Kurz-Meetings (Stand-ups) zur Statusabfrage
- Projekttools nutzen: Trello, Notion, Slack für Kommunikation und Organisation
- Fortschritt transparent machen – für alle sichtbar
Beispiel: Ein Marketingteam strukturierte seinen Launch mithilfe von IPERKA in Wochenetappen und halbzeitlichen Zwischenreviews. Ergebnis: 30 % Zeitersparnis im Vergleich zu früheren Projekten.
5. Kontrollieren: Bleib auf Kurs
Jetzt wird gemessen, ob alles nach Plan läuft.
Was du brauchst:
- Relevante KPIs (z. B. Conversion-Rate, Kosten pro Kunde, Projektfortschritt)
- Kontrolltermine: alle 1–2 Wochen
- Protokoll für ungeplante Ereignisse (z. B. Systemausfall, Personalengpässe)
- Klare Regeln für Änderungen (Wer entscheidet? Wie wird kommuniziert?)
Tip: Verknüpfe Controlling und Budgetkontrolle – so erkennst du Geldlöcher sofort.
6. Auswerten: Lernen statt wiederholen
Jedes Projekt ist eine Chance, klüger zu werden.
Dein Ziel: Erkenntnisse für künftige Entscheidungen gewinnen.
So gehst du vor:
- Feiere, was gut lief
- Analysiere, was nicht funktioniert hat – sachlich, nicht persönlich
- Dokumentiere die Learnings zentral (z. B. in Notion)
- Besprich im Team, was man in Zukunft ändern sollte
Hilfreich: «Stop – Start – Continue»-Methode:
- Was sollten wir beenden?
- Was sollten wir neu starten?
- Was war erfolgreich und soll weitergeführt werden?
IPERKA im Alltag verankern
Damit IPERKA nicht nur Theorie bleibt:
- Führe interne Schulungen durch
- Erstelle Standard-Templates für jedes Projekt
- Belohne gute Auswertungen
- Führe vierteljährliche Reviews vergangener Entscheidungen durch
Pro-Tipp: Kombiniere IPERKA mit Tools wie Büro 365 – dann werden Planung, Umsetzung, Kontrolle und Reflexion zur Routine.
Conclusion
Die IPERKA-Methode ist kein starres Konzept, sondern ein flexibler Kompass. Sie hilft dir, Entscheidungen in deinem KMU effizienter, bewusster und lernorientierter zu treffen. Mit etwas Übung, passenden Vorlagen und dem richtigen Tool wie Büro 365 wird IPERKA zur Basis für mehr Klarheit, Struktur und Erfolg in deinem Unternehmen.
1. Was ist IPERKA?
Ein sechsstufiges Entscheidungsmodell: Informieren, Planen, Entscheiden, Ausführen, Kontrollieren, Auswerten.
2. Wie lange dauert ein IPERKA-Zyklus?
Je nach Projekt: zwischen 2 und 4 Wochen ist realistisch.
3. Brauche ich spezielle Software?
Nein. Du kannst mit einfachen Tools starten. Büro 365 beschleunigt und vereinfacht den Prozess.
4. Eignet sich IPERKA auch für kleine Entscheidungen?
Ja! Auch Mini-Projekte profitieren von strukturierter Vorgehensweise.
5. Wie merke ich, dass IPERKA wirkt?
Weniger Reibung, bessere Teamkommunikation, mehr Klarheit in Entscheidungen – messbar z. B. durch Projektlaufzeit oder Budgeteinhaltung.